Kaum ein anderer Kreisverein in Baden-Württemberg hat eine so vielfältige Topographie, vom Mittelgebirge bis in die Rheinebene. Verbunden ist damit auch die Artenvielfalt der hier vorkommenden Wildtiere.
Das Gebiet der KJV ist im östlichen Bereich sehr waldreich,während westlich der Großen Kreisstadt Offenburg sehr intensiv moderne Landwirtschaft (hauptsächlich Maisanbau) betrieben wird. Bedingt durch deren Großflächigkeit wurde aus dem ehemaligen "Niederwild- Eldorado" Deutschlands eine sehr niederwildarme Gegend. Die ehemals sagenhaften Hasen-,Fasanen- und Rehbhuhnstrecken der 70er Jahre gehören leider wohl unwiederbringlich der Vergangenheit an. Zersiedelung, Straßennetze, umfangreiche neue Industriegebiete und die schon erwähnte moderne Landwirtschaft mit dem großflächigen Maisanbau bedeuteten das Ende der ehemals herausragenden Niederwildstrecken.
Unverändert blieb zum Glück die Struktur der Vorgebirgszone im östlichen Gebiet der KJV. Hier ist die Gegend geprägt durch kleinflächig betriebene Landwirtschaft und viel Privatwald. Die Offenhaltung der typischen Schwarzwaldlandschaft wird durch die noch betriebene Weidewirtschaft gewährleistet. Zwischen Vorgebirgszone und Rheinebene dominieren ausgedehnte Weinberge die Landschaft.
Die Hauptwildart ist heute überall das Rehwild. Bedingt durch den seit Jahren verstärkten Maisanbau und durch viele sehr gute Mastjahre hat sich der Schwarzwildbestand explosionsartig entwickelt. In allen Revieren sind flächendeckend die Raubwildarten Fuchs, Dachs und Marder vertreten. In der Rheinebene bestimmen immer noch Hase und Fasan sowie, bedingt durch die vielen Wasserläufe und Baggerseen, die Ente die Niederwildstrecken. In den Höhenlagen freuen wir uns über das Vorkommen von Auer- und Rotwild.
Intensive Forstwirtschaft beeinflusst heute mehr denn je im gesamten Kreisgebiet das jagdliche Geschehen. Verbissschäden sind immer wieder Brennpunkte zwischen Förstern und Jagdpächtern. Aber auch in der Landwirtschaft und im Weinanbau sind vermehrt Wildschäden durch Schwarzwild zu verzeichnen.
Es ist ein besonderes Anliegen der Jägerschaft,diese Probleme stets in einem harmonischen Miteinander zu lösen. Jeder der vier Hegeringe hat ein gewachsenes Eigenleben. Gepflegt werden Jägerstammtische, Ausflüge, Fachvorträge und Hegeringschießen. Die KJV hat fünf aktive Bläsergruppen,welche bei vielen Anlässen die Jägerschaft repräsentieren. Höhepunkte sind die jährlichen Jäger-und
Hubertusmessen.
Durch die enge Zusammenarbeit mit der Schützengesellschaft Offenburg können alle Mitglieder deren moderne Schießanlage, auf der alle Disziplinen trainiert werden können, zu günstigen Bedingungen nutzen.
Eine hervorragende Ausbildung der Jungjäger garantieren seit Jahren drei Jagdschulen,die im Gebiet der KJV ansässig sind. Für fachliche Fragen der Jägerschaft sind die gewählten Obleute mit ihren speziellen Gebieten jederzeit kompetente Ansprechpartner. Bei Nachsuchen stehen den Mitgliedern gut ausgebildete Hunde und deren Führer zur Verfügung. Ein vereinseigenes Mitteilungsblatt, in dem auch die Mitglieder zu Wort zu kommen, informiert drei bis vier mal jährlich über aktuelle jagdliche Anlässe.
Kreisjägermeister ist seit April 2013 Georg Schilli, Jahrgang 1956. Sein Vorgänger Manfred Just, Jahrgang 1948, steht ihm nun als sein Stellvertreter zur Seite. Just löste 2009 Frank Eisenlohr ab, der 12 Jahre lang die Geschicke des Kreisvereins entscheidend mitbestimmt hatte und bei seinem Ausscheiden von den Mitgliedern zum Ehrenkreisjägermeister ernannt wurde.