Natürlicher Genuss aus dem Wald

Der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord will mit einem Netzwerk aus Gastronomen Metzgern und Jägern Wildschweinprodukte verstärkt und regelmäßig auf die Speisekarten der regionalen Gastronomie bringen

Erstellt am

Die wilde Sau als natürlichen Genuss will man mit vielen Aktionen den Genießern auf Tellern servieren. So haben rund 50 Naturpark-Wirte das heimische Wildbret in Gerichten und kreativen Geschmacksvarianten auf ihren Speisekarten. Auf Naturpark-Märkten und Genussmessen werden von Metzgern und anderen Verarbeitern verschiedene Spezialitäten, wie Wurst, Salami und Maultaschen, mit Fleisch von Wildschweinen angeboten. Unter dem Moto "Landschaftspflege mit Messer und Gabel" sind Wildschweinprodukte ganzjährig zu finden. Als dreijähriges Pilotprojekt wird das Angebot vom Land Baden-Württemberge gefördert.

In diesem Rahmen hatte "Speckpapst" Uwe Baumann Jäger, Verarbeiter und Genießer zu einer Probierrunde und Informationsstunde in die Marktscheine in Berghaupten eingeladen. Kreisjägermeister Georg Schilli sowie die Jäger Daniel Froß und Julian Haas bestätigten eine rege Nachfrage aus der Gastronomie.

Durch den stark angewachsenen Bestand an Schwarzwild und die verbesserten Möglichkeiten für Ihre Jagd könne dieser Bedarf im Schwarzwald gedeckt werden. Damit komme man den Forderungen aus der Landwirtschaft auf eine Erfüllung der Abschussquoten nach.

Zudem wolle man mit der Eingrenzung der Bestände seinen Beitrag leisten, eine Ausbreitung der akfrikanischen Schweinepst zu verhindern. Eine erfolgreiche Jagd sei allerdings sehr schwierig. Man müsse sich in das Denken der sehr misstrauischen erfahrenen Leitbachen hineinversetzen und "wie Indianer erahnen, wo sie in der nächsten Nacht auftauchen". Da sei es auch sehr wichtig, wenn Landwirte schnell Schäden meldeten und ihr eigenen Beobachtungen mitteilten. Maisfelder sollte nicht direkt am Waldrand angelegt werden, nur mit einer Schusschneise. Dann kann auch Fabian Teschner aus Freiamt seine leckernen "herzhaft wilden" Maultaschen mit Wildfleisch füllen und auf Märkten in der Umgebung anbieten.

Christoph Ziechaus